(1898 - 1923)
Christo Smirnenski (eigentlich Christo Dimitrov Izmirliev) wurde in Kukuš geboren. Nach der Niederbrennung der Stadt während des 2. Balkankrieges übersiedelte seine Familie nach Sofia. Er besuchte zuerst die Technische, danach die Militärschule. Nach 1915 begann er hauptsächlich für humoristische Zeitungen („K‘vo da e“, „Bălgaran“, „Rodna lira“, „Hudožestvena sedmica“, „Smjah i sălzi“, „Baraban“ u.a.) zu schreiben. Mit seinem Bruder Toma Izmirliev gab er die humoristische Zeitschrift „Maskarad“ (1922-1923) heraus. Im Jahre 1917 verwendete er zum ersten Mal das Pseudonym „Smirnenski“. 1918 wurde sein erstes Buch, „Raznokalibreni văzdiški v stihove i proza“ [„Seufzer verschiedenen Kalibers in Versen und Prosa“], veröffentlicht. Smirnenski wurde fester Mitarbeiter von „Bălgaran“ und begann für die kommunistische humoristische Zeitschrift „Červen smjah“ (1919), später für „Rabotničeski vestnik“ und „Narodna armija“ zu schreiben.

Von 1920 bis 1923 erschuf er sein reifes Werk, nämlich seine städtische und revolutionäre Dichtung. Zu seinen berühmtesten Texten zählen: „Wir“, „Die roten Eskadronen“, „Die Brüderchen von Gavrosch“, „Johann“, „Moskau“, „Die Straße“, „Polarlicht“, „Der Sturm in Berlin“, „Jüngling“, „Die gelbe Besucherin“ und der Zyklus „Winterabende“. Neben Gedichten schrieb er auch Feuilletons, Prosafragmente („Augen“, „Maurer“), Impressionen („Barfüßige Kinder“, „Tapfer, Kameraden!“), Reportagen sowie die berühmte Satire „Märchen von der Treppe“. Im Jahre 1922 kam sein zweiter und zugleich letzter Gedichtband unter dem Titel „Da băde den“ [„Es werde Tag!“] heraus.

Smirnenskis Dichtung weist eine Entwicklung vom Symbolismus hin zum Realismus auf. Der Autor markiert den Anfang der urbanen gegenständlich-psychologischen Poesie und stellt eine der markantesten künstlerischen Verkörperungen der linken Ideologie in der bulgarischen Kultur dar.

Seine Werke wurden von Norbert Randow und Martin Remané ins Deutsche übertragen.

 

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