(1902 - 1966)
Svetoslav Minkov wurde in Radomir geboren. Seine Schulbildung schloss er in Sofia ab. Danach besuchte er die Militärschule in Weißkirchen (Österreich) und studierte an der Sofioter Universität (Slawistik) sowie an der Handelsakademie in München (1922-1923). 1924-1925 arbeitete er als Bibliothekar an der Nationalbibliothek in Sofia. 1942-1943 war er Gesandter in der bulgarischen Botschaft in Tokio. Nach dem 9. September 1944, dem Tag der kommunistischen Machtübernahme, arbeitete er als Korrektor von „Rabotničesko delo“ (1944-1945) und als Redakteur von „Otečestven front“ (1946) sowie in der Bulgarischen Kinematographie (1952-1954). Darüber hinaus war er im Verlag „Bălgarski pisatel“ tätig, 1954-1956 als Chefredakteur und 1956-1962 als Redakteur. Sein erstes Werk, „Binomăt na Njuton“ [„Das Binom von Newton“], erschien 1920 in der Zeitschrift „Bălgaran“.

Minkovs Erzählungen zählen zu den schönsten des bulgarischen Diabolismus, folgende Erzählbände sind erschienen: „Sinjata hrizantema“ [„Die blaue Chrysantheme“], 1922; „Časovnik“ [„Uhr“], 1924; „Ognenata ptica“ [„Der Feuervogel“], 1927; „Igra na senkite“ [„Schattenspiel“], 1928; „Kăštata pri poslednija fener“ [„Das Haus an der letzten Laterne“], 1931. 1933 veröffentlichte er in Zusammenarbeit mit Konstantin Konstantinov den Roman „Sărceto v kartonenata kutija“ [„Das Herz in der Pappschachtel“]. In seinen Sammelbänden mit satirischen Erzählungen aus den 1930-er Jahren („Automaten“, 1932; „Die Dame mit den Röntgenaugen“, 1934; „Razkazi v taraležova koža“ [„Erzählungen in Igelhaut“], 1936) entwarf der Schriftsteller eine breite Palette von verschiedenen ästhetischen Versionen des Komischen. Zudem verfasste er Reisebeschreibungen wie „Drugata Amerika“ [„Das andere Amerika“], 1938, „Imperija na glada“ [„Hungerimperium“], 1952, „Madrid gori“ [„Madrid brennt“], 1936, Untersuchungen wie „Japonskata literatura. Načalo, razvitie, predstaviteli“ [„Die japanische Literatur. Anfänge, Entwicklung, Vertreter“], 1941, und Kinderbücher. Er übersetzte die Romane „Der Golem“ und „Der weiße Dominikaner“ von Gustav Meyrink sowie Andersens und die Märchen aus 1001 Nacht ins Bulgarische.

Minkovs Prosa experimentiert sowohl mit der Ästhetik des Absurden als auch mit der Wechselwirkung zwischen dem Faktischen und dem Fiktionalen, dem Eigenen und dem Fremden.

Seine Werke wurden von Lotte Markova, Norbert Randow, Horst Bartsch und Maria Jarzeva ins Deutsche übertragen.

 

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