(1834 - 1879)
Karavelov wurde in Koprivštica geboren. Er ging auf Najden Gerovs Schule in Plovdiv und besuchte später Vorlesungen an der Historisch-philologischen Fakultät der Moskauer Universität. In Russland war er Mitarbeiter der Zeitschrift „Bratski trud“ sowie anderer Periodika. (Während seiner Aufenthalte in Belgrad und Novi Sad war er als Korrespondent russischer Zeitungen tätig.). 1869 ließ er sich in Bukarest nieder. Dort gab er die Zeitungen „Svoboda“ und „Nezavisimost“ heraus, die einen großen Einfluss auf die revolutionär gesinnte Emigration ausübten. In Rumänien wurde er Vorsitzender des Bulgarischen Revolutionären Zentralen Komitees (BRZK). Nach Vasil Levskis Tod änderte er jedoch seine Ansichten über die Befreiung Bulgariens. Er begann die aufklärerische Zeitschrift „Znanie“ sowie populärwissenschaftliche Bücher und Sammelbände herauszugeben.

Karavelovs literarisches Debüt fand in Russland (1860) statt. In Moskau gab er „Pamjatniki narodnogo byta bolgar“ [„Denkmäler des bulgarischen Lebens“], 1861, sowie den Sammelband „Stranicy iz knigi stradanii bolgarskogo plemeni. Povesti i rasskazy“ [„Seiten aus dem Buch über die Leiden des bulgarischen Volkes. Novellen und Erzählungen“], 1862, heraus, welcher „Vojvoda“ [„Woiwode”], „Neda“ [„Neda”], „Dončo“ [„Dončo”], „Siroto semejstvo“ [„Verwaiste Familie“], „Turski paša“ [„Türkischer Pascha“], „Bulgaren der alten Zeit“ u.a. enthielt.

1868-69 publizierte er in Belgrad etliche Novellen und Kurzerzählungen auf Serbisch. In Serbien schrieb er auch seine Memoiren „Iz mărtvija dom“ [„Aus dem toten Heim“], 1871, nieder. Nach 1869 erschienen weitere Prosawerke in Bukarest. Besondere Berühmtheit erlangte die Novelle „Maminoto detence“ [„Das Muttersöhnchen“]. Aus Karavelovs Feder stammen auch Gedichte, zahlreiche Feuilletons und literarische Kritiken.

Er war Dichter, Schriftsteller, Enzyklopädist, Journalist, Ethnograph und Revolutionär. So trug er viel zur Entwicklung der gesellschaftlichen Ideen der bulgarischen Wiedergeburtszeit bei.

Seine Werke wurden von Egon Hartmann, Roda Roda und Georgi Bonev ins Deutsche übertragen.

 

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