(1848 - 1876)
Christo Botev wurde in Kalofer geboren. Zuerst besuchte er die Schulen in Karlovo und Kalofer, danach das Gymnasium in Odessa (Russland). Im Jahre 1867 emigrierte er nach Rumänien, wo er die Zeitungen „Duma na bălgarskite emigranti“, „Budilnik“, „Zname“ und „Nova Bălgaria“ herausgab. Parallel dazu war er als Mitarbeiter von Ljuben Karavelovs Zeitungen „Svoboda“ und „Nezavisimost“ tätig. Im Jahre 1875 veröffentlichte er gemeinsam mit Stefan Stambolov den Gedichtband „Pesni i stihotvorenija ot Botjova i Stambolova“ [„Lieder und Gedichte von Botev und Stambolov“]. Die Ausgabe wurde als „Erstes Heft“ bezeichnet, ein „Zweites Heft“ erschien jedoch nie.

Botevs Gedichte „An meine Mutter“, „Zum Abschied“, „Elegie“, „Geteiltes Los“, „An mein erstes Lieb“, „Haiduken“, „Kampf“, „Hadshi Dimiter“, „In der Schenke“, „Mein Gebet“, „Die Erhängung des Wassil Lewski“ nehmen eine zentrale Stelle im Kanon der bulgarischen Literatur ein. Er verfasste Verssatiren, Feuilletons sowie politische Artikel und arbeitete als Übersetzer.

Der Dichter führte im Jahre 1876 eine Schar von Freiheitskämpfern an, welche die Donau überquerte, um sich an dem ausgebrochenen Aufstand zu beteiligen, und fiel im Namen der Freiheit Bulgariens. Nationalheld, Revolutionär, Publizist und Dichter – Christo Botev ist eine der markantesten Erscheinungen in der bulgarischen Kulturgeschichte. Seine Lyrik steht für einen neuen Stil, nicht nur im Rahmen der sog. Wiedergeburtszeit, sondern auch in der bulgarischen Nationalliteratur überhaupt.

Werke Botevs wurden von Wolfgang Köppe, Inge Kuschel, Franz Fühmann u.a. ins Deutsche übertragen.

 

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