(1877 - 1949)
Elin Pelin (eigentlich Dimităr Ivanov Stojanov) wurde im nahe Sofia gelegenen Dorf Bajlovo geboren. Dort sowie in der Hauptstadt, Zlatica, Panagjurište und Sliven ging er zur Schule. Darauf folgten Beschäftigungen in der Universitäts- und der Volksbibliothek in Sofia (1903-1916) sowie als Direktor des Museums „Ivan Vazov“ (1924-1944). Er war ordentliches Mitglied der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften und Vorsitzender des Schriftstellerverbandes (1940). Die Zeitschrift „Selska razgovorka“ (1902-1903) wurde von ihm nicht nur redigiert, sondern auch fast im Alleingang entworfen. Als Redakteur wirkte er zudem an der Zeitung „Bălgaran“ (1904-1909), der Zeitschrift „Slănčogled“ (1909), der Zeitung „Razvigor“ (1921-1927 und 1937) sowie an einigen Kinderperiodika mit.

Im Jahre 1904 veröffentlichte er sein erstes Buch, „Razkazi“ [„Kurzerzählungen“], dessen 2. Band 1911 erschien. Das bulgarische Dorf stand im Mittelpunkt der Novellen „Nečista sila“ [„Unreine Kraft“], 1901, „Die Geraks“, 1911, und „Zemja“ [„Boden“], 1922. Humoristische Texte von ihm wurden in den Bänden „Pepel ot cigarata mi“ [„Asche von meiner Zigarette“], 1905, „Kitka za junaka“ [„Sträußchen für den Helden“], 1917, „Pižo i Pendo“ [„Pižo und Pendo“], 1918, und „Az, ti, toj“ [„Ich, du, er“], 1936, gesammelt. Die Impressionen und ästhetischen Fragmente aus „Černi rozi“ [„Schwarze Rosen“] stellten Versuche dar, der Wirklichkeit einen philosophischen Sinn zu geben. Diesem Ziel wurde Elin Pelin am besten mit dem Zyklus „Die Liebe ist aber das Größte“, 1936, gerecht. Aus seiner Feder stammen ferner die Kinder- und Jugendromane „Jan Bibijan“, 1933, und „Jan Bibijan na Lunata“ [„Jan Bibijan auf dem Mond“], 1934, sowie eine Reihe von Gedichten, Poemen, Fabeln, Märchen und Kurzerzählungen für junge Leser.

Elin Pelin stand unter dem Einfluss der realistischen Prosa der 1880er und 1890er Jahre. In ihm erkennt man einen „Meister der Kurzgeschichte“ wieder, welcher die Dramen des klassischen bulgarischen Patriarchats, welches allmählich von der „neunen Moral“ des 20. Jahrhunderts verdrängt wurde, besonders glaubwürdig darstellt.

Seine Werke wurden von Bogislav Alexiev, Hilde Grantscharowa, Egon Hartmann, Hartmut Herboth, Clara Hundsdörfer, Erich Kühl, Lotte Markova, Michail Matliev und Meli M. Schischmanowa ins Deutsche übertragen.

 

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