(1866 - 1912)
Penčo Slavejkov wurde in Trjavna geboren. Dort sowie in Stara Zagora, Sofia und Plovdiv ging er zur Schule. Seine Jugendwerke, die in der Gedichtsammlung „Momini sălzi“ [„Mädchentränen“], 1888, erschienen, schrieb er unter Heines Einfluss. Im Jahre 1892 ging er nach Leipzig, um Philosophie zu studieren. Dabei machte er sich mit dem Oeuvre Goethes, Heines, Th. Storms, D. Liliencrons, R. Dehmels, G. Falkes, N. Lenaus, H. Ibsens, J. Jakobsens sowie mit den Ideen S. Kierkegaards, G. Brandes’, K. Langes, A. Schopenhauers und Fr. Nietzsches vertraut. Aus Leipzig schickte er regelmäßig Texte für „Misăl“ und „Bălgarska sbirka“ nach Bulgarien. Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Lehrer am Sofioter Männergymnasium. Er wurde Mitglied des Bulgarischen Büchervereins, der später zur Bulgarischen Akademie der Wissenschaften ausgebaut wurde, stellvertretender Leiter (1901-1909) und Leiter (1909-1911) der Volksbibliothek „St. St. Kyrill und Method“ sowie Direktor des Volkstheaters „Ivan Vazov“ (1908-1909). Darüber hinaus arbeitete er eng mit Dr. Krăstjo Krăstev an der Zeitschrift „Misăl“ zusammen und erwies sich als eine der zentralen Figuren im gleichnamigen literarischen Zirkel.

Aus Penco Slavejkovs Feder stammen: „Epičeski pesni“ [„Epische Lieder“], deren zwei Teile 1896 und 1898 erschienen; die Gedichtsammlung „Traum vom Glück“, 1907; die Anthologie „Na ostrova na blaženite“ [„Auf der Insel der Seligen“], 1910, und das unvollständig gebliebene Poem „Kărvava pesen“ [„Blutiges Lied“]. Darüber hinaus stellte er die Anthologie „Nemski poeti“ [„Deutsche Dichter“], 1911, zusammen, schrieb literaturkritische Texte über bulgarische und ausländische Autoren und versuchte sich in theoretischen Abhandlungen über die bulgarische Folklore, wie zum Beispiel „Narodnite ljubovni pesni“ [„Die Volksliebeslieder“] und „Bălgarskata narodna pesen“ [„Das bulgarische Volkslied“]. Im Jahre 1904 veröffentlichte er zusammen mit Henry Bernhard den englischsprachigen Auswahlband mit bulgarischen Volksliedern und Sprichwörtern „The Shade of the Balkans“. All das in Betracht ziehend schlug man ihn für den Literaturnobelpreis vor.

Penčo Slavejkov zählt zu den Ideologen des bulgarischen Modernismus, wobei er sich durch sein ganzheitliches Programm für eine Europäisierung der bulgarischen Kultur auszeichnet.

Seine Werke wurden von Georgi Bonev ins Deutsche übertragen.

 

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